Über Rückmeldungen
jeder Art freue ich mich. Ich bin neugierig darauf, was Sie an meinen
Texten gefreut hat, was geärgert und was Sie für
diskussionswürdig halten. Haben Sie also bitte keine Hemmungen, hinterlassen Sie eine
Anmerkung in meinem Gästebuch oder schreiben Sie mir direkt per E-Mail.
Tatort Zeitreise
Youtube ist ja manchmal eine feine Sache. Dort habe ich mir vor wenigen
Tagen den Tatort "Blechschaden" heruntergeladen und gestern angeschaut.
Der Film ist von 1971, der erste Tatort mit Kommissar Finke aus Kiel,
Regie führte Wolfgang Petersen.
Es war eine Reise in eine ferne Welt. Das
Radio hinter der Wirtin ist ein Röhrenradio, garantiert mono und Lo-Fi.
Kommissar Finke raucht wie ein Schlot, sei es im Wirtshaus (fast jeder
raucht dort im Wirtshaus), sei es im Polizeirevier oder am Fundort der
Leiche im Wald.
Selbst bei der abschließenden Konfrontation der Täterin mit den
vorliegenden Beweisen schmaucht Finke vergnügt sein Zigarettchen.
Man
telefoniert mit diesen skurrilen schwarzen Telefonen mit ausladender
Gabel und Wählscheibe, nur vornehmere Leute haben ein perlgraues Telefon
zuhause an der Wand.
Wer von unterwegs die Gattin von
der bevorstehenden Heimkehr unterrichten will, greift nicht
zum Handy, er muß an einer Telefonzelle halten und geeignetes Münzgeld einwerfen.
Am
Tatort wuselt kein spezialisiertes Team der Spurensicherung in
Plastik-Overalls herum, hier knipst der uniformierte Streifenpolizist
mit Stativ und Spiegelreflexkamera die Leiche und gießt die Reifenspuren im Waldboden mit Gips aus.
Entscheidende
Informationen bekommt der Kommissar nicht per E-Mail oder Fax sondern
als Fernschreiben. Die Polizisten der ländlichen Dienststelle tippen
ihre Berichte nicht in den Computer sondern mit einer alten Schreibmaschine, bei der das "e" klemmt.
Die telefonische Erpresserbotschaft klebt der Schurke (Götz George,
Schimanski war noch nicht erfunden) aus Tonbandschnipseln zusammen.
Und, ach ja, der Liter Super kostet 64,9 Pfennige