Samarkand
Im
fernen Samarkand lebte einst eine in allen Künsten ihres
Berufes erfahrene Hure
namens Valva.
Eines
Tages ging ein stattlicher Mann an ihr vorbei und sie sprach ihn an,
nach
Hurenart.
"Nein",
antwortete dieser auf ihr freundliches Angebot hin, "so wie ich es
haben
möchte, kannst du es mir doch nicht machen."
"Du
bist", fragte Valva, die ihr Geschäft schon dahinschwinden
sah,
"schwul?"
"Aber
woher denn. Und doch - so wie ich es will, kannst du es nicht."
Valva,
die Welt- und Berufserfahrene, zählte dem Manne nun alle nur
irgend möglichen
und einige fast nicht mögliche Arten von Geschlechtsverkehr
auf und bekam jedes
Mal ein geduldiges "Nein, so will ich es nicht" zur Antwort.
Schließlich aber reißt auch der geduldigsten Hure
der Geduldsfaden.
"Du
sagst mir jetzt sofort, wie du es haben willst. Ich wette mit dir um
100 samarkandische
Dublonen, daß ich es dir genauso machen kann, wie du es
willst."
Der
Mann begann zu lächeln, 100 samarkandische Dublonen sind
schließlich eine Menge
Geld, und er nahm die Wette an.
Er
sagte, er wolle es - und grinste immer noch dabei - kostenlos und das
könne sie
ihm als Berufsmäßige nicht machen.
Valva
entgegnete lächelnd: "Ich hab jetzt Feierabend, komm mit."
Der
Mann nahm die Sache sportlich, war zufrieden mit Valva und bezahlte
dann seine
Wettschuld - das mehr als 10fache des damals üblichen
Hurenlohns.
Der
Mann aber war der König und da er ein weiser König
und zudem noch ledig war,
nahm er Valva zur Frau. Wahre Weise - und nur diese - wissen die
größere
Weisheit eines anderen zu schätzen.