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Froh zu sein bedarf es
wenig...
Ich war nicht wenig
schockiert, als ich damals, am 30. Juli
1987, in der "taz" dieses Bild entdeckte. Die "taz"
verwendete es dazu, einen Artikel über deutsche Filmkritiker und
ihre liebste
Themen zu illustrieren. Das Bild bietet sich ja auch als ironischer
Kommentar
zum Thema an: Ein Haufen dumpfer, stumpfer Männer in einem
dumpfen, stumpfen
Kino in Erwartung eines dumpfen, stumpfen Films.
Woher aber dann mein
schockierte Reaktion?
Ich hatte ein Bild, das ich
mehr als zwanzig Jahre nicht
mehr gesehen hatte, sofort wiedererkannt. Als Schüler hatte ich,
um mein
Englisch zu üben, die Zeitschrift "Life" abonniert, das Bild
illustrierte
einen Artikel über Rassismus im Süden der USA. Der Mann mit
übereinandergeschlagenen Beinen, der sich auf dem Photo gerade aus
der Tüte
"Red Man" bedient, wurde im Gerichtssaal photographiert, angeklagt
des Mordes an drei jungen Leuten, 1964.
"Let's have some Red Man",
hatte er gefeixt und so
stand es auch unter dem Bild damals in "Life", das während der
Anklageverlesung aufgenommen worden war. Hinter ihm sitzen seine
Sympathisanten
(oder Mittäter) und alle sind sich ganz unheimlich sicher,
daß ihnen nichts
passieren wird, daß sie auf jeden Fall freigesprochen werden. So,
wie es dann
auch gekommen ist.
Der Mann war übrigens
Sheriff.
In
Vorbereitung dieses
Beitrags habe ich ein wenig im Internet recherchiert Ein amerikanischer
Maler
namens Philipp Morsberger, so erfuhr ich, hat nach diesem Pressephoto
ein
Ölgemälde erstellt, mit dem Titel "Hey,
Let's Have Some Red Man! (The Arraignment".
Dieses Photo ist einer der
obszönsten Bilder, die ich je gesehen
habe.
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