Über Rückmeldungen
jeder Art freue ich mich. Ich bin neugierig darauf, was Sie an meinen
Texten gefreut hat, was geärgert und was Sie für
diskussionswürdig halten. Haben Sie also bitte keine Hemmungen, hinterlassen Sie eine
Anmerkung in meinem Gästebuch oder schreiben Sie mir direkt per E-Mail.
Der Kommissar als loser Bursche
Beim Gucken alter Filme erlebst du so manche Überraschung. Nimm nur die
Krimi-Serie "Der Kommissar" aus den sechziger/siebziger Jahren.
Daß
der Kommissar raucht wie ein Schlot, war keine Überraschung, das wußte
ich noch von früher. Erik Ode war Kettenraucher und hat sich
ausbedungen, daß auch die Filmfigur Kommissar Keller ständig am Rauchen
ist, damit er beim Drehen nicht ständig die Fluppe beim Requisiteur
abgeben muß.
Aber du glaubst es nicht, wer da alles raucht und
vor allem wo. Kommissar Keller raucht zuhause im Wohnzimmer und die -
offensichtlich nicht rauchende - Gattin verliert darüber kein einziges,
geschweige ein böses Wort. Er raucht im Büro, im Lokal, im Wagen, am
Tatort. Wenn er Verdächtige oder Zeugen in deren Wohnung verhört, raucht
er dazu eine Zigarette, der Verdächtige meistens auch.
In "Dr.
Murkes Gesammeltes Schweigen" aus dem Jahre 1964 zündet sich Dieter
Hildebrandt als Dr. Murke im Paternoster des Funkhauses ganz
selbstverständlich eine Zigarette an. Täte er das heute so entfachte er
einen mittleren Aufstand oder provozierte zumindest einen Schreikrampf.
Und dann der Alkohol!
Wenn
dem Kommissar bei einem Verhör im Hause des Verdächtigen ein Glas Wein
oder Schnaps angeboten wird, dann antwortet er nicht mit der
mittlerweile aus Krimis sattsam bekannten Floskel "Nein, danke. Ich bin
im Dienst", sondern er nimmt das Angebot freudig an. "Rehbeinchen, bring
mir bitte ein Glas Wein" sagt er beim Betreten seines Büros zur
Sekretärin. Wahlweise darf es auch ein Cognac sein oder, vor allem bei
Verhören in einem Lokal, Bier.