Ein Hochstapler
In dem Film "Hellzapoppin' - In der Hölle ist der Teufel los" ()
gibt es eine Szene, in der ein Hochstapler vorkommt, der sich als
geflüchteter russischer Großfürst ausgibt und sich so - von
High-Society-Party zu High-Society-Party eilend - die nötigen Kalorien
zum Überleben verdient. Ein Taxifahrer (oder Kammerdiener?) erkennt ihn
von früher und spricht ihn mit "Durchlaucht" an. Der als echter
Großfürst enttarnte Hochstapler ist erschrocken und bittet seinen
früheren Dienstboten eindringlich, er möge ihn nicht verraten. Ein
Hochstapler, der sich als russischer Großfürst ausgibt, sei auf jeder
amerikanischen Party ein gerngesehener Gast, über den man sich
amüsiere, ein echter, verarmter Großfürst dagegen... Wenn das
herauskomme, sei er erledigt.
Der
Herr auf dem Bild sieht mit seinen schwer herabhängenden
Augenlidern
und dem bleistiftdünnen Schnurrbärtchen aus
wie der klassische Operetten-Hochstapler, der sich als
reicher ungarischer Adeliger
ausgibt, dabei allerdings seine Rolle ein wenig übertreibt.
Hochstapler sehen normalerweise
nicht so penetrant nach Hochstaplern aus, sonst könnten sie ihren
Beruf nicht lange ausüben.
Und
richtig, der Herr auf dem Bild ist gar kein Hochstapler, sondern Josef
von Ferenczy, Begründer der gleichnamigen Medienagentur, Verleger und
Filmproduzent, ein steinreicher Adeliger ungarischer Abstammung.
Nun
mag ich dergleichen Leute normalerweise nicht so arg gerne. Josef von
Ferenczy aber hat mein Herz erobert durch einen Spruch, den er -
angeblich - gerne gesagt haben soll, wenn deutsche Behörden (vor allem
Steuerbehörden) nicht so reagiert haben, wie er sich das vorgestellt
hatte: "Bin ich òrmes Ungòrisches Ämigrant dässwägn durch Donau
gèschwommen?"
Mag die Firma Ferenczy eines
Tages auch zusammenbrechen, mit diesem Spruch wird ihr Begründer
unsterblich bleiben. (Er lebt ja noch, 90 Jahre ist er inzwischen alt.)