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Gotteln

Kennst du dieses wunderbare Gefühl, wenn du einen to - tal versifften und verstellten Raum betrittst und dich dann entschließt, hier mal wieder gründlich Ordnung zu machen. Das heißt, an diesem Punkt ist das Gefühl noch nicht so wunderbar, es ist eher die Vorfreude auf Kommendes. Aber dann gehst du, "machst gründlich" und schließlich schaut der Raum wieder proper und ordentlich aus.

Voraussetzung für dieses Glücksgefühl ist natürlich, daß es sich um eigene Räume handelt, möglichst um täglich bewohnte oder wenigstens benutzte Räume. Irgendwelche fremdversifften Wohnungen beim Auszug aufzuräumen, macht keinen Spaß. Das ist berufliche Fronarbeit.

Nein, ganz entschieden: Es müssen die eigenen Räume sein.

Und da beginnt für viele Leute das Problem. Nur die allerwenigsten Menschen, die ich kenne, besitzen diese eiserne Selbstdisziplin, ihr eigenes Zimmer, ihre eigene Wohnung über viele, viele Monate hinweg dermaßen verwahrlosen zu lassen, daß sich schließlich dieses - vom Kontrast Vorher-Nachher abhängige - Glücksgefühl einstellt.

Dieses "Ordnung machen im Chaos" nenne ich gerne gotteln, denn wenn du das gemacht hast, dann hast du einen Hauch jenes Gefühls, das Gott gehabt haben muß, als er aus dem Tohuwabohu vor der Schöpfung endlich die Welt samt Menschen und Tieren und Pflanzen erschaffen hatte.

Aber, wie gesagt, Disziplin braucht man dafür schon.