Über Rückmeldungen
jeder Art freue ich mich. Ich bin neugierig darauf, was Sie an meinen
Texten gefreut hat, was geärgert und was Sie für
diskussionswürdig halten. Haben Sie also bitte keine Hemmungen, hinterlassen Sie eine
Anmerkung in meinem Gästebuch oder schreiben Sie mir direkt per E-Mail.
Protzen mit Geld, Gewalt und Sex
In der Usenetgruppe de.rec.musik.klassik beklagte sich einst
ein feinsinniger Klassikfreund über Rap und Hip-Hop und vor allem die manchmal
rüden Texte dieser Liedl:
"Wie kann man sich mit Gewalttaten brüsten, mit
Geld, oder damit, wie viele Frauen (als Frauen werden sie ja meist nicht einmal
angesehen, eher als Objekte) man 'gehabt' hat?" Recht hat er ja, aber
ein bisserl Klarstellung möcht schon sein:
Fangen wir beim
Einfachsten, dem Geld, an. In den frühen sechziger Jahren gab es den Slogan
"Hast du was, bist du was - Sparkasse", ganz ohne Augenzwinkern.Und diese unsere Gesellschaftsordnung beruht
darauf, daß man sich mit Geld brüstet, mit Geld sich Einfluß und Ansehen
erkauft (Stichwort u. a. Parteispenden).
Und Gewalttaten: Die
militärischen Orden für Heldentaten im Krieg will ich nur streifen, ebenso
Alexander von Makedonien und Friedrich II. von Preußen, die man beide "der
Große" nennt, weil sie gewalttätiger und mit ihren Gewalttaten
erfolgreicher waren als viele Berufskollegen. Dann aber nimm diese Beschreibung
eines Bandenkrieges, in der mit großer Begeisterung erzählt wird, wer wen wie
umgelegt hat, wie am Ende die siegreiche Gang alles niederbrennt und metzelt,
was das Zeug hält. Und die "Ilias" wird jungen Leuten immerhin in der
Schule vorgesetzt.
Und das mit die
Weibers. Wenn es denn so wäre, daß reichhaltiges Vernaschen von Frauen
frauenfeindlich ist, daß dies die Frauen in ihrer Würde beleidigt, dann gäbe es
dieses Verhalten schon längst nicht mehr. Es hätte sich nämlich rausgemendelt,
Männer mit diesem Verhalten würden von Frauen zurückgeschoben, sie kämen
seltener "zum Schuß", wogegen die anständigen Männer Frauen begatten
würden, daß es nur so eine Art hat. Empirischer Befund ist aber, daß ein Mann,
dem ein Ruf als Strizzi, Herzensbrecher, Casanova etc. vorangeht, großen Erfolg
bei Frauen hat. Nicht obwohl er diesen Ruf hat, sondern weil. Der erfahrene Don
Juan pflegt diesen Ruf, weil er weiß, daß er ihm nützt.