In den späten siebziger, frühen achtziger Jahren kam in Deutschland der
Kraut-Punk auf, die Neue Deutsche Welle. Eine der Bands (eine Schweizer Band,
aber was soll's) damals hieß "Grauzone" und eines ihrer bekanntesten
Lieder war - und ist immer noch - das Lied vom Eisbären:
Ich möchte ein Eisbär sein,
Im Kalten Cola,
Dann müßte ich nicht mehr schrei'n,
Alles wär' so klar.
Sehr schön, fand ich damals, ein schönes und witziges Bild von dem
Eisbären, der sich im kalten Cola so richtig wohl fühlt. Ich mochte das Lied.
1999 war das Lied auf einmal wieder da, überall zu hören. Ich weiß nicht,
ob im Original oder als Re-Mix oder was immer. Jedenfalls behauptete mein Sohn,
es hieße nicht "im kalten Cola", sondern "im kalten
Polar".
Ich, der ich das Lied oft genug gehört hatte, damals, wies
ihn zurecht, denn ich wußte es ganz genau. Das heiße "Cola", sagte ich ihm und nicht "Polar". Wenn er auch nur für ein Fünferl nachdenke, dann werde er merken, daß "Polar" keinen Sinn mache. Oder besser: Sinn mache "Polar" schon, aber das hätte dann überhaupt keinen
Witz. Warum sollte sich jemand danach sehnen, ein Eisbär im Polargebiet zu
sein? Völliger Unfug, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Ein Eisbär in einem Glas Cola dagegen, an
ein Eiswürfelchen geklammert, das habe doch was.
Und dann habe ich das Lied endlich mal irgendwo gehört, und tatsächlich:
"Polar" und nicht "Cola".
Plopp! Aus. Der ganze Zauber des Liedes ist weg.
So was von Einfallslosigkeit.