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Vorbemerkung zum Krimi
"Datenmord"
1986 ist im Pabel-Verlag die Heftromanserie "Die
Katze" erschienen. Hauptperson ist eine gewisse Linda Faber, Agentin beim
Bundeskriminalamt. Das ist natürlich Schmonzes, Unfug, denn das BKA ist kein FBI, sondern
eine Koordinierungs- und Datensammelbehörde. Macht aber nix, denn Romane dieser Art sind immer Schmonzes.
Wie auch immer: Ich wollte immer schon wissen,
ob ich auch so was wie einen Heftroman hinbringe. Ich habe mich also hingesetzt
und eine Geschichte geschrieben. Thema waren Computerviren, damals eine noch
sehr neue, sehr exotische Sache, von der nur wenige etwas verstanden. Ich
jedenfalls verstand so gut wie nichts davon (und verstehe heute nur sehr wenig),
der Plot ist also - soweit er den BKA-Computer und das bedrohliche Virus betrifft
- höchstwahrscheinlich - blühender Unfug.
Ich schickte dem Pabel-Verlag das Manuskript,
das soweit als ganz konkurrenzfähig eingestuft wurde. Allerdings hieß es, sie hätten
in der Reihe bereits einen Roman vorbereitet, in dem es um kriminelle
Computer-Manipulation gehe. Wenige Wochen später ist dieser Roman als Nummer 36 unter dem Titel "MODEM-MORDE" erschienen. Autor war ein
gewisser Patrick Wynes.
Klar, daß ich den Roman gekauft und gelesen
habe.
Es geht in der Geschichte darum, daß die Frau
eines Hackers (unter dem Decknamen "Hackman") aus Rache in das
Computersystem einer großen Autofirma eindringt und dort die Programme so
verändert, daß ein Arbeiter durch einen Fertigungsroboter getötet wird. Damit
erpreßt sie das Werk um 50 Millionen Mark. So weit, so gut und weit entfernt
von meiner Story.
Dann aber:
"Datenmord"
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"Modem-Morde"
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Der Erpresser
Bolkmann verlangt die Summe in Diamanten
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Hackman verlangt
die erpreßte Summe in ungeschliffenen Diamanten.
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Die Übergabe der
Diamanten findet auf der Lüftenegger-Insel in Passau statt, gleich nach dem Zusammenfluß
von Donau, Inn und Ilz.
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Die Übergabe der Diamanten soll an der
Grenze zwischen Deutschland und
Österreich stattfinden, hier allerdings bei Salzburg und auf der
österreichischen Seite.
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Die Diamanten
werden von einem Modell-Hubschrauber abgeholt, der anschließend sofort über
die Grenze nach Österreich entschwindet.
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Die Diamanten
werden von einem Modellflugzeug
(Tragflächenflugzeug) abgeholt, das sofort nach der Übergabe über die Grenze (nach Deutschland) entschwindet.
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Der entdeckte und
verhaftete Mörder Bolkmann meint, man könne ihm nichts anhaben, denn er habe
noch einen Virus in der BKA-Datenbank versteckt. Man sei also auf seine
Zusammenarbeit angewiesen.
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Die entdeckte und
verhaftete Mörderin meint, man könne ihr nichts anhaben, müsse sie wieder
freilassen, denn sie habe ja noch überall die Computerviren, die Killerviren
versteckt.
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Jede einzelne dieser Parallelen ist nicht
weiter verdächtig. So rasend genial sind die Einfälle nicht, daß nicht auch ein
anderer draufkommen könnte. Daß aber alle vier Übereinstimmungen im selben
Roman vorkommen... gerade soweit verändert, daß das Plagiat nicht gleich
meilenweit gegen den Wind zu riechen ist.
Vor allem spricht für ein Plagiat der Umstand,
daß mich der Lektor bei meinem Telefonat mit ihm in keiner Weise auf diese -
wirklich verblüffende - Übereinstimmung in so vielen Details hingewiesen hat.
Und ich bin mir sicher, daß er mich darauf hingewiesen hätte, wenn diese Übereinstimmungen damals schon dagewesen wären.
Wie auch immer - wer sich den Krimi antun
will, klicke unten auf den Link. Angemerkt sei noch, daß ich natürlich die
Namen der Personen geändert habe. Ferner habe ich die eine oder andere
Kleinigkeit dazugeschrieben, Dinge, die mir bei einem Heftroman rausgestrichen
worden wären, die aber bei einer in eigener Verantwortung veröffentlichten
Geschichte die doch etwas dröge Urfassung ein wenig aufpeppen.
Als ein Beispiel sei die Höhenangst der
Kommissarin aufgeführt, die für eine Serienheldin bei Pabel natürlich nicht
passend wäre.
Hier also geht's zum Krimi - Viel Spaß beim
Lesen.
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